Ida und Dactyl: Asteroid und Mond

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Bildcredit und Bildrechte: NASA, JPL, Galileo Mission

Dieser Asteroid hat einen Mond. Die Raumsonde Galileo, die 1993 auf dem Weg zur Erforschung des Jupitersystems war, begegnete während ihrer langen interplanetaren Reise zwei Asteroiden und fotografierte sie. Der zweite von ihr fotografierte Kleinplanet, 243 Ida, wurde zusammen mit einem Mond entdeckt.

Der winzige Mond namens Dactyl hat einen Durchmesser von nur etwa 1,6 Kilometern und ist auf dem Bild als kleiner Punkt rechts zu sehen. Im Gegensatz dazu ist Ida mit einer Länge von etwa 60 Kilometern und einer Breite von 25 Kilometern viel größer.

Tatsächlich ist Dactyl der erste Mond eines Asteroiden, der jemals entdeckt wurde. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass viele Asteroiden Monde haben. Die Namen der Kleinplaneten Ida und Dactyl stammen aus der griechischen Mythologie.

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Junge Sonnen in NGC 7129

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Bildcredit und Bildrechte: Timothy Martin

Junge Sonnen liegen noch immer im staubigen NGC 7129, etwa 3.000 Lichtjahre entfernt im königlichen Sternbild Kepheus. Obwohl diese Sterne mit nur wenigen Millionen Jahren ein noch recht zartes Alter haben, ist es wahrscheinlich, dass auch unsere eigene Sonne vor rund fünf Milliarden Jahren in einer ähnlichen stellaren Kinderstube entstanden ist.

Auffällig auf dem scharfen Bild sind die wunderschönen, bläulichen Staubwolken, die das Licht der jungen Sterne reflektieren. Doch auch die kompakten, tiefroten sichelförmigen Strukturen sind Hinweise auf energiereiche, junge stellare Objekte. Diese sogenannten Herbig-Haro-Objekte zeichnen sich durch ihre Form und Farbe aus, die von leuchtendem Wasserstoffgas herrühren, das durch Jets erschüttert wird, die von neugeborenen Sternen ausgehen.

Blassere, ausgedehntere Filamente rötlicher Emission, die sich mit den bläulichen Wolken vermischen, entstehen dadurch, dass Staubkörner unsichtbares ultraviolettes Sternenlicht durch Photolumineszenz in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Schließlich wird das ursprüngliche Gas und der Staub in dieser Region zerstreut werden, und die Sterne werden als loser Haufen auseinanderdriften, während sie das Zentrum der Galaxie umkreisen. In der geschätzten Entfernung von NGC 7129 umfasst dieses teleskopische Sichtfeld nahezu 40 Lichtjahre.

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Rauchschwaden eines Raketenstarts über Tucson

Über einer Landschaft mit den Silhouetten von Kakteen und den Stadtlichtern von Tucson startet eine Rakete in den Weltraum. Ihre Abgasfahne erinnert an einen riesigen Fisch. Sie wurde von der Sonne beleuchtet, die am Boden schon unter dem Horizont stand.

Bildcredit und Bildrechte: Wayne Showalter

Wie prächtig kann ein Sonnenuntergang sein? An einem Tag im letzten Monat sah der Himmel bei Sonnenuntergang seltsam aus, wenn man ihn in Tucson im US-Bundesstaat Arizona sah. Kurz beleuchtete die untergehende Sonne die Schwade einer Rakete von hinten. Sie war ein paar Minuten zuvor in Kalifornien gestartet. Für kurze Zeit erinnerte der Raketenstart an einen riesigen Fisch im Weltraum.

Die Rakete startete am Militärflugplatz Vandenberg. Er befindet sich nahe bei Lompoc in Kalifornien. Die Falcon-9-Rakete brachte erfolgreich 28 Kommunikationssatelliten von Starlink in den niedrigen Erdorbit. Rechts seht ihr die Schwade der ersten Stufe. Die obere Raketenstufe, die aufsteigt, sieht man weit links am Scheitel der Schwade. Vorne stehen Saguaro-Kakteen, die ihre Arme nach oben strecken. Vor den Tucson Mountains strahlen die Lichter von Tucson.

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Ungewöhnliche Globule in IC 1396

Eine dunkle Staubwolke ragt von unten ins Bild, sie erinnert an einen einäugigen Zyklopen. Am Rand schimmert die Dunkelwolke rötlich. Im Bild sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Joachim Korb

Gibt es ein Monster in IC 1396? Die Sternenstehungsregion ist auch als Elefantenrüsselnebel bekannt und ist für manche eine gruselige Erscheinung. Teile der Gas- und Staubwolken scheinen sogar menschliche Formen anzunehmen. Doch das einzige Monster hier ist ein heller, junger Stern, der zu weit von der Erde entfernt ist, um bedrohlich für uns zu sein.

Das energiereiche Licht des jungen Sterns erodiert die kometenartige Staubhülle, die im oberen Teil des Bildes zu sehen ist. Strahlen und Ströme aus Teilchen, die von dem Stern hinausgeblasen werden, schieben zusätzlich das Gas und den Staub in der Umgebung weg. Die ganze Region von IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und darum recht lichtschwach. Sie reicht aber über ein viel größeres Gebiet am Himmel, als es hier zu sehen ist. Dieses Gebiet hat einen scheinbaren Durchmesser von 10 Vollmonden.

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Lemmon Tree

Scheinbar stürzt der Komet Lemmon mit langem Schweif und grünlichem Kopf auf einen Baum. In Wirklichkeit steht er weit entfernt am Sternenhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Uroš Fink

Der Baum ist nicht in Gefahr: Das liegt daran, dass der Komet, der hier fotografiert wurde, weit vom Baum und der Erde entfernt ist. Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) wird zurzeit immer heller und heller, während er sich durch das innere Sonnensystem bewegt. Er hat seinen sonnennächsten Punkt bereits hinter sich. Nun nähert er sich langsam der Erde. Wahrscheinlich erscheint er nächste Woche, wenn er unserer Heimat am nächsten kommt, am hellsten. Er nähert sich bis auf eine halbe astronomische Einheit, das ist die Entfernung Erde-Sonne.

Es ist möglich, dass Lemmon dann sogar für das freie Auge sichtbar wird! Wenn man seine Handykamera verwendet, hat man eine größere Chance den Kometen zu sehen – solange man weiß, wohin man sie richten muss. Lemmon war bisher frühmorgens am besten sichtbar. Nun sieht man ihn auf der Nordhalbkugel auch am Abendhimmel, und zwar kurz nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont.

Dieses Bild wurde vor ungefähr einer Woche in Slowenien aufgenommen.

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Alles Wasser auf Europa

Links neben der Erde ist der Jupitermond Europa. Auf beiden Himmelskörpern ist eine blaue Perle. Sie zeigt die Menge an Wasser, die auf dem jeweiligen Körper vorhanden ist.

Bildcredit und Bildrechte: Kevin Hand (JPL/Caltech), Jack Cook (Meeresforschungsinstitut Woods Hole) und Howard Perlman (USGS)

Wie viel von Jupiters Mond Europa ist Wasser? Niemand weiß das sicher, aber dass es eine ganze Menge sein muss, können wir sagen. Das bestätigen die Daten der Raumsonde Galileo, die 1995 bis 2003 bei den Erkundungsflügen durchs Jupiter-System gewonnen wurden. Europa hat einen tiefen Ozean aus flüssigem Wasser unter der vereisten Oberfläche, der den Mond umspannt.

Der Ozean unter der Oberfläche plus die Eisschichten könnten zusammen im Schnitt über 100 Kilometer tief reichen. Nehmen wir die größtmögliche Abschätzung von 100 Kilometern Tiefee an. Dann hätte eine Kugel aus dem Wasser des Mondes Europa einen Radius von über 800 Kilometern.

Diese Abbildung vergleicht die hypothetischen Wasserkugeln der beiden Himmelskörper im selben Maßstab. Links sind Europa und das Wasser darauf, rechts ist die Wassermenge des Planeten Erde dargestellt.

Das Volumen des Ozeans unter der Oberfläche von Europa ist vielleicht sogar größer als das des Wassers auf der Erde. Daher ist er ein verlockendes Ziel für die Suche nach Leben im Sonnensystem außerhalb der Erde. Die robotisch NASA-Raumsonde Europa Clipper startete letztes Jahr zu diesem Zweck.

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Der Manicouagan-Einschlagkrater aus dem Weltraum

Links über dem Sankt-Lorenz-Strom ist ein kreisrunder Stausee, der eigentlich ein Ring ist. Er ist ein urzeitlicher Einschlagkrater und hat die Bezeichnung Manicouagan-Stausee.

Bildcredit: NASA, Internationale Raumstation – Expedition 59

Die Internationale Raumstation umkreist die Erde in einer Höhe von 400 Kilometern. Am 11. April 2019 war die Expedition 59 die Besatzung der ISS. Sie nahm von oben diesen Schnappschuss auf. Er zeigt den breiten Sankt-Lorenz-Strom und den seltsam kreisförmigen Manicouagan-Stausee im kanadischen Quebec.

Der ringförmige See liegt rechts neben der Bildmitte. Er befindet sich in den erodierten Überresten eines alten Einschlagskraters, der einen Durchmesser von 100 Kilometern hat, und wurde erst in neuerer Zeit aufgestaut. Der Krater ist zwar stark verwittert, aber aus der Erdumlaufbahn erkennt man ihn trotzdem sehr gut. Er erinnert uns daran, wie anfällig die Erde für Einschläge von Gesteinsbrocken ist, die aus dem Weltraum kommen.

Der Manicouagan-Krater ist mehr als 200 Millionen Jahre alt. Wahrscheinlich entstand er, als ein Gesteinsbrocken einschlug, der etwa 5 Kilometer groß war. Derzeit kennen wir keinen Asteroiden, der mit erhöhter Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahrhundert die Erde treffen könnte.

Jeden Monat veröffentlicht das Planetary Defense Coordination Office der NASA die neuesten Zahlen zu nahen Vorbeiflügen von erdnahen Objekten. Die Berichte enthalten auch anderen Fakten über Kometen und Asteroiden, die der Erde vielleicht gefährlich werden könnten.

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50 Lichtjahre bis 51 Pegasi

Über der Kuppel eines Observatoriums, das zwischen Bäumen steht, leuchten Sterne am aufgehellten Himmel. Grüne Linien ziehen die Sternbilder Pegasus und Andromeda. Kreise markieren die Galaxien M31 und M33, den Planeten Saturn und 51 Pegasi.

Bildcredit und Bildrechte: José Rodrigues

Es sind nur 50 Lichtjahre bis 51 Pegasi. Diese Momentaufnahme vom August 2025 zeigt die Position dieses Sterns. In dieser Nacht sah man über der Kuppel des Observatoire de Haute-Provence in Frankreich überwiegend hellere Sterne.

Im Oktober 1995 gaben die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz eine bahnbrechende Entdeckung bekannt, die sie an diesem Observatorium gemacht hatten. Das war vor dreißig Jahren. Mit Hilfe eines präzisen Spektrografen hatten sie einen Planeten entdeckt, der 51 Peg umkreist. Es war der erste bekannte Exoplanet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist.

Mayor und Queloz maßen mit dem Spektrografen die Veränderungen der Radialgeschwindigkeit des Sterns. Diese regelmäßige Schwankung entsteht durch die Anziehungskraft des Planeten, der um den Stern kreist. Der Planet mit der Bezeichnung 51 Pegasi b hat laut Messungen eine Masse von mindestens der Hälfte der Masse von Jupiter. Seine Umlaufzeit beträgt 4,2 Tage. Damit ist der Exoplanet viel näher an seinem Heimatstern als Merkur an der Sonne.

Ihre Entdeckung wurde schnell bestätigt. 2019 erhielten Mayor und Queloz schließlich den Nobelpreis für Physik. 51 Pegasi b gilt heute als Prototyp einer Klasse von Exoplaneten, die liebevoll als heiße Jupiter bezeichnet werden. 2015 erhielt er den offiziellen Namen Dimidium, das ist die lateinische Bezeichnung für „die Hälfte“. Seit er vor 30 Jahren entdeckt wurde, fand man mehr als 6.000 Exoplaneten.

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