Der interstellare Komet 3I/ATLAS

Die schematische Darstellung zeigt die Bahn des interstellaren Kometen 3I/ATLAS durchs Sonnensystem auf einer hyperbolischen Bahn.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech

Er kam aus den Tiefen des Alls.

Zur Zeit fliegt ein Objekt von außerhalb des Sonnensystems mit hoher Geschwindigkeit vorbei. Wegen seiner Gaskoma wurde es als Komet klassifiziert, doch 3I/ATLAS ist erst das dritte identifizierte Objekt, das von so weit herkommt.

Die Bahn des Kometen ist in der hier gezeigten Karte weiß dargestellt, die Bahnen von Jupiter, Mars und Erde in gelb, rot und blau. Momentan hat Komet 3I/ATLAS etwa die gleiche Entfernung von der Sonne wie Jupiter. Ende Oktober wird er innerhalb des Marsorbits den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreichen. 3I/ATLAS wird nahe an Mars und Jupiter vorbeifliegen, aber nicht in die Nähe der Erde kommen.

Der Ursprung von Komet 3I/ATLAS bleibt unbekannt. Obwohl die anfängliche Aktivität auf einen relativ normalen Kometen hinweist, werden die Beobachtungen zu Natur und Zusammensetzung von 3I/ATLAS auf jeden Fall weitergehen.

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Der spiralförmige Nordpol des Mars

Der Nordpol des Mars ist von einer weißen Struktur umgeben, in der spiralförmige Gräben verlaufen.

Bildcredit: ESA/DLR/FU Berlin; NASA MGS MOLA Science-Team

Warum verläuft eine Spirale um den Nordpol des Mars? Jeden Winter entwickelt sich um diesen Pol eine neue, ca. ein Meter dicke Schicht aus gefrorenem Kohlendioxid, das aus der dünnen Marsatmosphäre ausfällt. Darunter liegt eine ganzjährige Schicht aus Wassereis. Vom Zentrum der Polkappe blasen starke Winde herunter. Die Rotation des Roten Planeten verwirbelt diese Winde. Das trägt zur Spiralstruktur des Planum Boreum bei.

Dieses Bild ist ein perspektivisches Mosaik. Es entstand 2017 aus zahlreichen Einzelbildern, die von der ESA-Sonde Mars Express aufgenommen wurden. Das Höhenprofil wurde aus Messungen des Laseraltimeters an Bord der NASA-Sonde Mars Global Surveyor erstellt.

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Ou4: Der riesige Tintenfischnebel

Im Hintergrund wabern rötlich leuchtende Nebel, zwischen denen viele kleine Sterne verteilt sind. Davor schimmert eine transparente, längliche runde Form, die an Glas erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Massimo Di Fusco

Diese mysteriöse interstellare Wolke hat die Form eines Tintenfischs. Sie ist nur schwer zu erfassen. Von der Erde aus gesehen bedeckt sie eine Himmelsregion, die fast drei Vollmonde breit ist.

Der Tintenfischnebel wurde 2011 von dem französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt. Er hat eine bipolare Struktur. Man erkennt sie hier an der charakteristischen blauen Emission von zweifach ionisierten Sauerstoffatomen.

Der Tintenfischnebel ist zwar scheinbar vom rötlichen Wasserstoff des Emissionsnebels Sh2-129 umgeben. Doch die tatsächliche Entfernung und die Beschaffenheit des Tintenfischnebels sind schwer zu bestimmen. Eine Untersuchung legt jedoch nahe, dass Ou4 tatsächlich etwa 2300 Lichtjahre entfernt innerhalb von Sh2-129 liegt.

Diesem Szenario zufolge wäre der kosmische Tintenfisch ein eindrucksvoller Strom von Materie, der von einem Dreifachsystem heißer, massereicher Sterne angetrieben wird. Es ist unter der Bezeichnung HR 8119 katalogisiert. Man sieht es nahe beim Zentrum des Nebels. Wenn dem so ist, hätte dieser wahrhaft gigantische Tintenfischnebel einen Durchmesser von über 50 Lichtjahren.

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NGC 6946 und NGC 6939

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Bildcredit und Bildrechte: Alberto Pisabarro

Wir sehen die Spiralgalaxie NGC 6946 von oben. Sie teilt sich diese kosmische Aussicht mit dem offenen Sternhaufen NGC 6939. Das Bild entstand aus Daten, die 68 Stunden lang mit einem kleinen Teleskop auf dem Planeten Erde aufgenommen wurden. Das Sichtfeld liegt am Himmel im nördlichen Sternbild Kepheus. Es ist etwa 1 Grad breit, das ist so viel wie 2 Vollmonde.

Der offene Haufen NGC 6939 liegt rechts unten im Bild. Seine Sterne liegen hinter blassen, interstellaren Staubwolken nahe der Ebene unserer Milchstraße. Der Haufen ist 5600 Lichtjahre entfernt.

Die Spiralgalaxie NGC 6946 liegt links oben, doch sie ist etwa 22 Millionen Lichtjahre entfernt. In den letzten 100 Jahren wurden 10 Supernovae in NGC 6946 entdeckt. Die letzte war im Jahr 2017 zu sehen. Zum Vergleich: In unserer Milchstraße gibt es ungefähr alle 100 Jahre eine Supernova. NGC 6946 ist auch als Feuerwerksgalaxie bekannt.

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Nova V462 Lupi ist jetzt sichtbar

Durch ein Sternenfeld mit Sternbildern verlaufen die Bänder unserer Milchstraße diagonal von links oben nach rechts unten. Über der Bildmitte ist ein schwacher Punkt, der gelb markiert ist - es ist die Nova V462 LUPI, die letzte Woche mit bloßem Auge zu sehen war. Derzeit erkennt man sie noch mit einem Fernglas.

Bildcredit und Bildrechte: Matipon Tangmatitham (NARIT)

Wenn man weiß, wo man hinschauen muss, kann man die thermonukleare Explosion eines weißen Zwergsterns sehen. Möglicherweise sogar zwei. Solche Explosionen sind als Novae bekannt. Die Detonationen sind derzeit auf der Südhalbkugel der Erde mit bloßem Auge schwach sichtbar – mit einem Fernglas sind sie jedoch leicht zu erkennen.

Die abgebildete Nova Lupi 2025 (V462 Lupi) wurde letzte Woche im südlichen Sternbild Wolf (Lupus) in der Nähe der zentralen Ebene der Milchstraße aufgenommen. Nova Lupi 2025 wurde am 12. Juni entdeckt. Sie erreichte ihre größte Helligkeit ca. eine Woche später.

In ähnlicher Weise wurde am 25. Juni die Nova Velorum 2025 im südlichen Sternbild der Schiffsegel (Vela) entdeckt. Sie erreichte ihren Höhepunkt einige Tage später. Nur alle ein bis zwei Jahre wird irgendwo in unserer Galaxie eine Nova kurzzeitig für das bloße Auge sichtbar. Es ist recht ungewöhnlich, dass zwei Novae gleichzeitig zu sehen sind.

In der Zwischenzeit erwartet die Menschheit noch eine andere Nova: T Coronae Borealis, die am nördlichen Himmel sichtbar werden soll und voraussichtlich noch heller wird.

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Milchstraße über den Otago Spires

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Bildcredit und Bildrechte: Kavan Chay; Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Ist die Milchstraße immer zwischen diesen beiden Felsen zu sehen? Nein. Um diese atemberaubende Formation festzuhalten, war sorgfältige Planung nötig – man musste zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Auf dem gezeigten Bild, das im Juni 2024 in Otago, Neuseeland aufgenommen wurde, ist das helle Zentrum unserer Milchstraße zu sehen. Sie ist die Heimat vieler der rund 400 Milliarden Sterne unserer Galaxie. In diesem Bild ist sie eingerahmt von zwei malerischen Felsspitzen.

Für Beobachtende auf der Nordhalbkugel der Erde ist das Zentrum der Milchstraße nur während der Sommermonate sichtbar. Während die Erde die Sonne umkreist, werden zu unterschiedlichen Zeiten der Nacht verschiedene Teile der Milchstraße aus unterschiedlichen Winkeln sichtbar. Durch die Erdrotation verändert sich auch die Ausrichtung der Milchstraße am Himmel – manchmal steht sie, wie auf dem gezeigten Bild, senkrecht, ein anderes Mal verläuft sie parallel zum Horizont, was sie schwerer sichtbar macht.

Anfang Juni kann man beobachten, wie sie nach Sonnenuntergang tief am Horizont erscheint und sich dann allmählich nach oben wölbt, um ihre volle Pracht zu entfalten.

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Drachenauge am Himmel

Die Szene erinnert an das Auge eines Drachen. Es ist die russische Insel Askold. Auf einem Hügel steht ein verlassener Außenposten. Vorne steht der Fotograf auf sehr steil wirkenden Stufen. In der Mitte sind Meer und Himmel zu einem Kreis gekrümmt.

Bildcredit und Bildrechte: Anton Komlev

Was seht ihr, wenn ihr diesen Himmel betrachtet? Seht in der Mitte, da, wo es dunkel ist, einen Nachthimmel voller Sterne? Seht ihr links einen Sonnenuntergang? Und außen herum Wolken? Seht ihr das zentrale Band unserer Milchstraße, das in der Mitte abwärts läuft?

Seht ihr die Ruinen eines verlassenen Außenpostens auf einem Hügel? (Der Außenposten steht auf der russischen Insel Askold.) Seht ihr einen Fotografen mit Stirnlampe, der über die surreale Umgebung sinniert? (Das Panorama entstand aus 38 Bildern. Sie wurden zu einer Kleiner-Planet-Projektion kombiniert.) Seht ihr einen steilen Weg mit vielen Stufen?

Oder blickt ihr in das Auge eines Drachen?

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